Im Zuge des Baus des 16,5 Kilometer langen Tunnels zwischen Köstendorf und der Stadt Salzburg schwelt ein Streit um den Deponiestandort für die mehr als zwei Millionen Kubikmeter Ausbruchmaterial. Nachdem der ursprünglich anvisierte Standort in der Gemeinde Lochen wegen einer Steinkrebspopulation verworfen werden musste, soll das Material nun im Grenzgebiet zwischen Köstendorf und Seekirchen aufgeschüttet werden. Dort wehrt man sich jedoch entschieden gegen die Pläne der ÖBB. Grund hierfür sind Befürchtungen, dass bei Starkregen Schadstoffe ins Wenger Moor gespült werden. Nach Aussage der ÖBB habe man sich für die umweltverträglichste und wirtschaftlichste Variante entschieden. Eine vielfach geforderte Bahnverfuhr komme aus Kostengründen nicht in Betracht. Zudem würden so weitere Kapazitäten auf der stark befahrenen Westbahnstrecke gebunden.

Die Salzburger Nachrichten bringen die Problematik wie folgt auf den Punkt:

Trotz verständlicher Bedenken der Bürger vor Ort „darf das große öffentliche Interesse am viergleisigen Westbahn-Ausbau nicht vergessen werden. Immerhin geht es um eine bessere Verkehrsanbindung des prosperierenden Flachgaus, der bald mehr Einwohner als die Landeshauptstadt zählen wird. Alle Beteiligten – auch die Landespolitiker als Vermittler – müssen sich daher trotz aller Differenzen darum bemühen, die Gesprächsbasis nicht zu verlieren. Ansonsten droht wieder ein Endlosverfahren (…) Es wäre ein weiterer erheblicher Imageschaden für den Wirtschaftsstandort.“ (Kommentar von Thomas Sendlhofer, Salzburger Nachrichten, 11.09.2020)

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