Moderiert von Annette Schmidt (SWR), diskutierten (von links) der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur, Norbert Barthle, der Vorsitzende der Initiative „Magistrale für Europa“, OB Dr. Frank Mentrup, und Sven Hantel als Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg die Herausforderungen und Chancen. Foto: Stadt Ulm

Die internationale Initiative „Magistrale für Europa“ unter Vorsitz von Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup hat im Zuge ihrer Hauptversammlung am 6. November die „Ulmer Resolution“ verabschiedet. Darin fordert sie den Ausbau und die Verbesserung verschiedener Abschnitte im deutschen Schienennetz, die auf der Strecke Paris – Budapest liegen. Ziel der Resolution ist, dass die Forderungen in den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) aufgenommen werden.

Der erste Punkt des Beschlusses der Interessengemeinschaft aus Städten, darunter Karlsruhe, Regionen und Kammern betrifft die Strecke Ulm – Augsburg. Hier spricht sich der Verbund dafür aus, die Kapazitätserweiterung und Geschwindigkeitserhöhung in den vordringlichen Bedarf des BVWP aufzunehmen. Eine weitere Forderung bezieht sich auf die leistungsfähige Anbindung des Flughafens Stuttgart im Rahmen der Großbaumaßnahme Stuttgart 21 rund um den Hauptbahnhof der Landeshauptstadt. „Wir haben leider noch viele Teilstücke, die uns vor Herausforderungen stellen“, sagte Mentrup nach der Unterzeichnung im Ulmer Stadthaus. Ein positives Beispiel hingegen sei zum Beispiel die Neubaustrecke Ulm – Wendlingen, die ein „Kernstück“ der Magistrale darstelle. Der Vorsitzende machte deutlich: „Wir wollen den raschen Ausbau zur Bahnhochleistungsverbindung von Paris nach Budapest beziehungsweise Bratislava.“ Die West- und Osteuropa vereinigende, unter anderem über Straßburg, Karlsruhe, München und Wien führende Route soll als Hochgeschwindigkeits- respektive Hochleistungstrasse sowohl dem Personen- als auch dem Güterverkehr zugute kommen.

Ulms Oberbürgermeister und Gastgeber Ivo Gönner betonte, dass man dabei hauptsächlich Reisende im Blick habe, die einen bestimmten Abschnitt auf der Magistrale zurücklegen – nicht also die gesamte Strecke. Wichtig für das Vorhaben sei, die verschiedenen Verkehrsmittel gut miteinander zu verknüpfen. „Der Grundgedanke, dass der Verkehr auf allen Wegen besser zu vereinbaren sein müsste, der ist richtig.“ Norbert Barthle, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur, sagte: „Aus unserer Sicht ist dieses Thema ein gutes Beispiel für moderne, grenzüberschreitende Mobilität.“ Er sicherte der Vollversammlung zu: „Der Ausbau der deutschen Abschnitte der Magistrale für Europa war, ist und wird weiterhin ein Schwerpunkt“ sein. Das Verkehrsministerium wird voraussichtlich noch in diesem Herbst einen Entwurf des Bundesverkehrswegeplans vorlegen. Die Initiative „Magistrale für Europa“ strebt seit ihrer Gründung 1990 die Schaffung eines attraktiven Verkehrsangebots sowie die optimale Verknüpfung mit dem öffentlichen Nah- und Regionalverkehr an.

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